Molken

Molken

Molken, Sirte, Waddike, Strotten, Käswasser, die Flüssigkeit, die nach Abscheidung des Fettes und des Käsestoffes aus der Milch übrig bleibt; sie besteht aus Wasser, Milchzucker, geringen Mengen von Eiweißstoffen, den Salzen der Milch, Milchsäure und Spuren von Lezithin. Das in Resten vorhandene Fett kann man durch Zentrifugieren entfernen (Molkenbutter), oder man setzt Molkensauer (s.d.) hinzu und erhitzt bis 95o, wobei sich das Fett als weißer Schaum (Vorbruch) abscheidet, aus dem Vorbruchbutter bereitet wird. Bei weiterm Zusatz von Sauer und Erhitzen bis zum Kochen scheidet sich Albumin (Schotten) ab. Durch Eindampfen des Rückstandes erhält man Zuckersand, der auf Milchzucker verarbeitet wird oder, mit Butter vermischt, als Molkeng'sied genossen wird. Der größte Teil der in den Käsereien abfallenden M. dient als Schweine-, zum Teil auch als Kuhfutter. Auch werden sie, bes. Ziegen-M., in besondern Molkenkuranstalten, oft mit Zusätzen von Mineralwässern, Alaun, Tamarindenmus, als Heil- und Stärkungsmittel genossen. Endlich dienen sie zur Bereitung des Molkenessigs und eines alkoholischen Getränkes (Molkenchampagner, Molkenpunsch), sowie zum Brotbacken.


http://www.zeno.org/Brockhaus-1911. 1911.

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  • Molken — 1) das Gemolkene, also so v.w. Milch; 2) (Serum lactis), die nach Abscheidung des Käses aus der abgerahmten Milch u. Klären mit Eiweiß zurückbleibende, wässerige, süßliche Flüssigkeit; je nach der Wirkung, welche man von ihrer Anwendung erwartet …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Molken — (Waddike, Schotten, Käswasser, Sirte, lat. Serum lactis), die schwach gelbliche, etwas trübe, fade schmeckende Flüssigkeit, die zurückbleibt, wenn in der Milch der Käsestoff gerinnt. Da hierbei die Butter von dem Käsestoff eingeschlossen wird, so …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Molken — (serum lactis), Schotten, der wässerige Theil der Milch nach Ausscheidung des Fetts und Käsestoffs, ist schwachnährend, gelinde auflösend, kühlend und wird als Arznei besonders bei Lungenleiden gebraucht. Man bereitet die M. theils durch das… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Molken — Molke, landsch. auch: Molken »Käsewasser«: Das westgerm. Wort mhd. molken, asächs., afries. molken, aengl. molcen ist eine Bildung zu dem unter ↑ melken behandelten Verb und bedeutet demnach eigentlich »Gemolkenes«. Noch in mhd. Zeit wurde das… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Molken — Syrovátka …   Deutsch Wikipedia

  • Molken, die — Die Molken, sing. inus. der wässerige Theil der Milch, nachdem der fettere, dichtere Theil davon geschieden worden; das Käsewasser, Milchwasser, in Oberdeutschland die Schotten, Milchschotten, Sirpen, (Serum,) Suffy, Strotten, im Nieders. Waddick …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Molken — Mọl|ken 〈m. 4; unz.; selten〉 = Molke * * * Mọl|ken, der; s (landsch.): Molke. * * * Mọl|ken, der; s (landsch.): ↑Molke …   Universal-Lexikon

  • Molken — Mọl|ken, der; s (landschaftlich für Molke) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Molke — Sf (auch Molken m.) erw. reg. (14. Jh.), spmhd. (obd.) molchen, molken, mulchen, mulken n., as. molken n., mndd. molken n., mndl. molken, mulken Stammwort. Aus wg. * mulknō f. Käsewasser , ursprünglich das, was aus dem (an einem Tag) Gemolkenen… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Molke — Mọl|ke 〈f. 19; unz.〉 Flüssigkeit, die sich von geronnener Milch, von Quark u. Joghurt absetzt, Milchserum, Käsewasser; oV 〈selten〉 Molken [<mhd. molken „Käsewasser“, a. „Milch u. aus Milch Bereitetes“; vielleicht <ahd. *molchan; → melken]… …   Universal-Lexikon

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